Meine Lieblingswildpflanze
Die saftige grüne Vogelmiere gehört absolut zu meinen 5 „Lieblings-Wildkräutern“!
Der Geschmack nach jungem Mais erinnert mich an meine Kindheit. Wenn der Hunger auf dem Heimweg von der Schule schon sehr groß war, habe ich öfters aus dem Maisfeld junge unausgereifte Kolben geholt, geschält und gegessen.
In der Küche ist diese Pflanze so vielseitig verwendbar und es lohnt sich, wenn man sich die Mühe macht sie sicher zu bestimmen, zu sammeln und als wertvolle, vitaminreiche Gemüsepflanze in den Speiseplan einzubauen. Sie ist nie bitter, kann roh und gekocht verwendet werden! Man kann sie auch einfrieren!
Und das schönste, man findet sie das ganze Jahr, auch im Winter an frostfreien Tagen! Heiße Sommer mag sie allerdings nicht so gern! Und so ein grüner vitaler Salat mit Vogelmieren oder eine grüne Spinat Lachs Roulade, zB. als Vorspeise zum Weihnachst-oder Silvestermenü ist schon etwas ganz Besonderes!
Für alle die sie noch nicht kennen oder verwenden nachstehend eine kurze Beschreibung und Fotos!
Standort/Wichtigste Erkennungsmerkmale
Wächst bevorzugt auf Äckern, im Gemüsegarten zwischen den Kulturpflanzen und auf frischer „nackter“ Erde, z.B. Humusaushub (Hausbau);
1. Die Blüten sind weiß und fast bis zum Grund zweiteilig
2. Die ganz jungen Blüten haben violette Staubbeutel
3. Der Stängel ist rund und hat auf einer Seite eine Haarleiste, einreihig behaart
4. Jeweils zwei Blätter stehen sich gegenüber, sind ganzrandig und zugespitzt
5. Zieht man mit Zeigefinger und Daumen beider Hände den Stängel auseinander, kommt ein „Darm“ zum Vorschein – daher der Volkstümliche Name „Hühnerdarm“
Inhaltsstoffe
Sie enthält viele Mineralstoffe, wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen; Vitamin A u C, B, Spurenelemente Selen, Schleimstoffe, Flavonoide, Kieselsäure uvm.
Verwendung in der Ernährung
Die Vogelmiere bleibt relativ zart und wächst sehr üppig! Es sind alle Teile essbar und sie bildet richtige große grüne Kissen! Bis zur Blütezeit und bevor sich die weiß/gelblichen kleinen Samen bilden, pflückt man die jungen Triebe. Am besten mit der Schere oder man packt ein Kissen und zieht es aus der Erde, dann gehen die seitlichen Triebe auch mit! Zuhause dann waschen und verlesen bzw. von den evtl. groben Stielen zupfen! Sie ist im Kühlschrank, eingewickelt in feuchte Küchenrolle oder geeignete Schüssel, mindestens 1 Woche haltbar!
Mit Vogelmiere lassen sich das ganze Jahr über die verschiedensten Teige, wie Nudelteig, Nockerlteig, Biskuitteig süß oder sauer, Omelettenteig, Brotteig uvm grün färben! Die Speisen behalten die hellgrüne frische Farbe auch nach dem Kochen und Backen! Je nachdem welche Zutaten der Teig enthält, wird die Vogelmiere mit Eiern, Milch, Wasser oder Öl püriert und der Teig wie gewohnt zubereitet! Genauso kann man grüne Getränke, wie Smoothies und viele Süßspeisen, Eis, Cremen und Sorbets und zubereiten …einfach nach LUST und LAUNE ausprobieren!
Vogelmiere schmeckt sehr gut als Füllung alleine oder mit anderen Wildkräutern gemischt in Cannelloni, Lasagne, Quiches, Strudel, Teigtaschen!